Jetzt mehr Auslastung als vor der Corona-Krise? Wie das geht, zeigen innovative Schweizer KMU. Von ihnen sollten wir lernen, anstatt auf staatliche Rettung zu warten. Es ist höchste Zeit, die Zukunft nach Corona selbst in die Hand zu nehmen.
Der Corona-Lockdown muss vorbei sein – auch in unseren Köpfen
Hängen sie Ihnen ebenfalls zum Hals heraus? Die permanenten Nachrichten über Fall-, Reproduktions- oder Neuinfektionszahlen? Die unzähligen Corona-Grafiken, die alle dasselbe aussagen? Die schier endlosen Pressekonferenzen über Kurzarbeit, Hilfspakete oder Rettungsschirme? Webmeetings, bis die Ohren glühen, Endlostelefonate, Email-Fluten, Distance-Learning. Das alles rettete uns irgendwie über den Lockdown. Aber als Zukunftsszenario? Sicher nicht! Es ist Zeit für Neues. Es ist Zeit für proaktives Arbeiten an der Zukunft nach Corona.
Vom KMU zum Corona-Pionier
Wie das gehen kann, zeigen einige KMU meisterhaft vor. Sie entwickelten sich in dieser Krise zu wahren Pionierunternehmen! Die beiden St. Galler Textil-Unternehmer, Manufaktur GmbH und Bischoff Textil AG, beschlossen eine kurzfristige Kooperation, in der sie Schutzmasken herstellen und mit den Logos ihrer Kunden versehen. Der Kaffeemaschinenhersteller Thermoplan AG versorgt seinen Kunden Starbucks momentan nicht mit neuen Kaffeemaschinen, sondern mit Beatmungsgeräten, um dem Engpass in Amerika entgegenzuwirken. Sein Team habe in nur zwei Wochen die Prototypen entwickelt und zum Laufen gebracht, berichtet Adrian Steiner, der CEO des Unternehmens. Mehr zu tun als vor der Krise hat auch das Team der Züger Frischkäse AG – keine Branche, die dafür prädestiniert wäre, in der Krise Profit zu machen. Er sei noch am Sonntagabend, bevor der Lockdown begann, in das Unternehmen gegangen und habe seine Produktion umgestellt, erzählt Christof Züger, Inhaber des KMU. Kleine Mozzarella-Kugeln für die Läden, anstatt der Fünf-Kilogramm-Packungen für die Restaurants.
Survival of the fittest
„Survival of the fittest“ bedeutet im Sinne der Darwin’schen Evolutionstheorie das Überleben der am besten angepassten Individuen. Der britische Sozialphilosoph Herbert Spencer prägte diesen Ausdruck bereits 1864. In heutigen Corona-Zeiten und insbesondere in der Zeit danach wird sich diese Theorie wohl wieder beweisen. Wir stehen am Anfang von weitreichenden und dauerhaften strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft, den Kapitalmärkten und auch in der Gesellschaft. Wer diese Entwicklungen am besten vorhersieht und sich dann auch noch entsprechend darauf einstellt, wird unbestreitbar die Nase vorne haben.
Corona-Pioniere warten nicht auf Hilfspakete
Die beiden St. Galler Textilunternehmer, die Thermoplan AG, die Züger Frischkäse AG und viele weitere Corona-Pioniere werden wohl zu diesen „Survivors“ gehören. Sie haben bewiesen, dass sie geänderte Rahmenbedingungen als Herausforderung annehmen und darauf reagieren können. Dass sie in der Lage sind, vorhandene Mittel neu zu kombinieren und Ressourcen gewinnbringend einzusetzen. Dass sie Mut haben, Entscheidungen treffen und gewillt sind, sich hin und wieder weit aus dem Fenster zu lehnen. Sie setzten ihre Fähigkeiten ein und warteten nicht darauf, vom Staat gerettet zu werden. Dadurch waren sie nicht nur schneller als viele ihrer Konkurrenten, sie stärkten auch ihr Vertrauen in ihre unternehmerischen Fähigkeiten. Resilienz nennt die Fachwelt diese Eigenschaft, gestärkt aus einer Krise hervorzugehen. Sie wird in Zukunft mehr denn je über die Überlebensfähigkeit von KMU entscheiden.
KMU Corona Selbsthilfe
Als Unternehmer aktiv werden, seine Fähigkeiten einsetzen, anstatt darauf warten, vom Staat gerettet zu werden. So lautet das Gebot der Stunde. Der Staat mag helfen und unterstützen, doch es ist das Geld der Bürger, das verteilt wird. Ohne Zweifel wird es danach fehlen und wiederum durch (höhere) Steuern, Gebühren und Abgaben (zurück)bezahlt werden müssen. Was KMU dabei hilft, selbst in die Gänge zu kommen, ist der Austausch mit Gleichgesinnten. Diesen Austausch lebe ich bereits seit 20 Jahren mit vielen KMU in meinen Impact Foren. Impact Foren sind Erfahrungsaustauschgruppen für KMU-Entscheider. Unternehmer mit ähnlichen Interessenlagen treffen sich dort drei- bis fünfmal jährlich in Kleingruppen zum moderierten Austausch. In der Corona-Krise wurden genau diese Impact Foren für viele KMU eine wichtige Plattform: Im Kreise anderer Unternehmer werden dort Wege aus der Krise erarbeitet und methodisch fundiert reflektiert, neue Geschäftsmodelle entwickelt und zukunftsweisende Strategien umgesetzt und an den Resultaten gemessen. Jeder Teilnehmer bringt seine Erfahrungen ein: Synergien werden erkannt, Kooperationen können entstehen, unterschiedliche Sichtweisen inspirieren, der Austausch motiviert, macht Mut und tut letzten Endes vor allem eines: er bringt KMU voran!
Ich lade Sie zu einem unverbindlichen Boarding herzlich ein. Dort erfahren Sie, wie der regelmäßige Austausch in Impact Foren organisiert ist, welche Aufgaben Sie als Impact Foren Teilnehmer wahrnehmen und welcher konkrete Mehrwert Sie erwartet. Hier finden Sie Termine und weitere Informationen.
Vertrauen Sie in Ihren unternehmerischen Fähigkeiten! Gepaart mit dem Willen, jetzt aktiv zu werden, werden Sie die Corona-Krise bewältigen. Und vergessen Sie dabei nicht, dass es vielen KMU ähnlich wie Ihnen ergeht. Heben wir daher gemeinsam ab!
Herzlichst,
Ihr Urs Frey
PS: Kennen Sie schon den Covid-19 Canvas? Auch er ist aus einer Kooperation entstanden. Gemeinsam mit Tobias Heimpel, Meike Bütikofer, Jochen Mayer und Prof. Daniel Schallmo entwickelte ich einen KMU-Fahrplan in und aus der Krise. Er unterstützt Sie dabei, gezielt aktiv zu werden! Hier können Sie ihn kostenlos downloaden.